Zur Propagandamaschinerie gehörte das Arbeitsverbot für zahlreiche Literaten und bildende Künstler beziehungsweise die Zerstörung und Ächtung ihrer Werke. In der Ausstellung Entartete Kunst in München 1937 wurde dem deutschen Publikum vor Augen geführt, wie eine Kunst im ,Dritten Reich' nicht auszusehen hatte. Die Ausstellung Entartete Kunst wurde in Deutschland danach beispielsweise noch in Berlin, Düsseldorf, Hamburg und Salzburg gezeigt. Auf dem Titelblatt des Ausstellungsführers wurde Otto Freundlichs Großer Kopf, von den Nationalsozialisten diffamierend mit Der neue Mensch betitelt, abgebildet. Im Handzettel zur Ausstellung in München spricht man von „Gequälte Leinwand – Seelische Verwesung – Krankhafte Phantasien – Geisteskranke Nichtskönner“. Was man hingegen als ,deutsche Kunst‘ ansah, zeigt die parallel dazu präsentierte Erste Große Deutsche Kunstausstellung in München.
Folgende Künstler, die Ihnen im Rahmen dieser virtuellen Ausstellung begegnet sind, waren Teil der Ausstellung Entarte Kunst beziehungsweise ihre Werke wurden als solche, etwa schriftlich fixiert in einem Verzeichnis des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda um 1941/42, bezeichnet:
Jankel Adler, Jean Arp, Otto Dix, Heinrich Maria Davringhausen, Max Ernst, Lyonel Feininger, Otto Freundlich, Raoul Hausmann, Marta Hegemann, Heinrich Hoerle, Alexej von Jawlensky, Artur Kaufmann, El Lissitzky, Franz Marc, László Moholy-Nagy, Piet Mondrian, Kurt Nantke, Nitsche-Nietzsche [Franz Nitsche], Otto Pankok, Richard Paling, Anton Räderscheidt, Ludwig Egidius Ronig, Egon Schiele, Oskar Schlemmer, Franz Wilhelm Seiwert, Gustav Wiethüchter, Gert Heinrich Wollheim, Adolf Uzarski.
Peter Petry, das Pseudonym von Carl Oskar Jatho, wird in der Liste des schädlichen und unerwünschten Schrifttums von 1939 geführt.